24. Februar – 23. April 2017

Painting Desoulation

David Chieppo
El Frauenfelder

Vernissage: Donnerstag, 23. Februar 2017, 18.30 h
Einführung: Christian Greutmann, Lorenz Schmid, Kuratoren

Jubiläums-Spezial
Freitag, 17. März 2017, 19.30 h
Konzert mit
Balthasar Streiff, Alphörner
Eintritt Fr. 15.–

Werkgespräch
Freitag, 10. März 2017, 18.30 h

Konzert
Freitag, 17. März 2017, 19.30 h
mit Balthasar Streiff, Alphörner

Führung
Sonntag, 2. April 2017, 15 h

Finissage
Sonntag, 23. April 2017, 15–17 h
in Anwesenheit der KünstlerInnen

Öffnungszeiten: Freitag 14 – 18 h, Samstag + Sonntag 14 – 17 h
Die Ausstellung bleibt an Ostern (14.-16.4.2017) geschlossen

Painting Desoulation

Der vom Maler David Chieppo gewählte Ausstellungstitel ist ein Wortspiel: es klingen darin die Wörter "soul", (Seele), sowie "desolation" (Trostlosigkeit) an, und "Painting" kann als Verb oder als Nomen gelesen werden. Eine solche Mehrdeutigkeit anzulegen ist typisch für das Vorgehen von David Chieppo. Seine in pastoser Malweise in Öl ausgeführten Arbeiten geben ihren Betrachtern Rätsel auf. Die ihnen anhaftende Melancholie und eigentümliche Schwere lassen viel Raum für Interpretationen offen. Chieppo schafft es, eine ganze Erzählung auf einen Bildträger zu bannen. Auffallend ist die Verletzlichkeit der abgebildeten Figuren, obschon ihre Gesichter mit wenigen pastosen Pinselstrichen modelliert sind oder auch nur angedeutet werden. Der Künstler lässt sich unter anderem von Zeitungsberichten inspirieren. So klingen denn auch hier und dort Abbildungen von Kriegsschauplätzen im Betrachter an. Andernorts fühlt man sich an einen Filmstill erinnert. Und immer mal wieder taucht hier und dort ein wildes oder ungezähmtes Tier auf.
Demgegenüber erscheinen die Landschaften in El Frauenfelders Malerei seltsam menschenleer und verlassen. Farbige Gebäude, Tankstellen, Tabakscheunen und stählernen Tanksilos bestimmen die unbehaglichen Szenerien, die an amerikanische Roadmovies erinnern mögen. Die Betonung von Licht und Schatten verleiht der Alla-prima-Malerei El Frauenfelders eine grosse räumliche Tiefenwirkung und trotz des groben malerischen Gestus beinahe fotografische Qualitäten. Auffallend sind ihre bewusst offen gelassenen Bildränder, grobe Spachtelstriche enden abrupt und geben dem Bild etwas Fragmentarisches. Während bei El Frauenfelders Zugang das Dokumentarische im Vordergrund steht, betont David Chieppo das narrative Element. Bei beiden Künstlern verleiht das Medium der Malerei den vom Unterwegssein geprägten, flüchtigen Alltagssituationen eine allgemeine Gültigkeit mit nachdenklich stimmendem Unterton.

Im Trudelhaus treten vom 23.2. bis 23.4. 2017 ältere und neuere Arbeiten der beiden Künstler über drei Etagen hinweg in Dialog. Die Ausstellung umfasst Zeichnungen, Malerei und eine installative Arbeit.
Beide Künstler wurden mit dem Manor-Kunstpreis ausgezeichnet und ihre Werke waren schon in mehreren Museumsausstellungen zu sehen.

In Anwesenheit der Künstler findet am Freitag, 10. März 2017 um 18.30 ein Werkgespräch statt. Am Sonntag, 2. April 2017 um 15.00 Uhr führen die Kuratoren Christian Greutmann und Lorenz Schmid durch die Ausstellung.

Im Rahmen des Jubiläums "5 Jahre Kunst im Trudelhaus" wird Balthasar Streiff am Freitag, 17. März 2017 um 19.30 in der Ausstellung mit einem Solo-Programm auftreten. Eintritt: Fr. 15.-

El Frauenfelder
El Frauenfelder, «Scheune», Öl, Acryl, Sprühfarben auf Leinwand, 2016

El Frauenfelder
El Frauenfelder, "Scheune mit roten Zacken", Collage auf Hartfaserplatte, 2016

David Chieppo
David Chieppo, ohne Titel, Kreide und Kohle auf Papier, 2013

David Chieppo
David Chieppo, ohne Titel, Kreide und Kohle auf Papier, 2013