15. Februar – 13. April 2019

allerDings

Muriel Baumgartner, Kathrin Borer
Andrea Vogel, Nancy Wälti

Vernissage: Donnerstag, 14. Februar 2019, 18.30 h
Einführung: Cornelia Ackermann, Andrina Jörg, Kuratorinnen
Performance: Andrea Vogel, 19 h

Kultur über Mittag
Donnerstag, 7. März 2019, 12.15 h
Führung durch die Ausstellung
anschliessend Museumsbesuch im
Historischen Museum

Finissage
Samstag, 13. April 2019, 15 Uhr
Rundgang mit den Künstlerinnen

Öffnungszeiten: Freitag 14 – 18 h, Samstag + Sonntag 14 – 17 h

allerDings

Lustvoll verfremden die Künstlerinnen Muriel Baumgartner, Kathrin Borer, Andrea Vogel und Nancy Wälti die gewöhnlichen Dinge des Lebens und schaffen mit präzise manipulierten Objekten Versatzstücke alternativer, oftmals surrealistisch anmutender Parallelwelten. Sie formulieren dabei liebevolle bis bissige Kommentare zu zeitgenössischen Lebenswirklichkeiten und bringen mit eigenartigen Stillleben kleine Welten künstlerisch in Unruhezustand. Mittels umgestalteter (Stellvertreter-)Objekte werden Rollenzuschreibungen aufgedeckt, Arbeitsbedingungen kritisch untersucht oder Machtverhältnisse auf die Probe gestellt. Mit ironischem Feingefühl stellen die Künstlerinnen zudem Geschlechterstereotypen auf den Kopf und befragen gesellschaftliche Dynamiken, die oftmals von sozialen Ungerechtigkeiten geprägt sind.
Muriel Baumgartner, *1976, lebt und arbeitet in Zürich, arbeitet in diversen Medien. Die Künstlerin zeigt eine Serie industriell gefertigter und umgearbeiteter Stofftiere, welche durch die künstlerische Umwendung ein befremdliches Eigenleben entwickeln. In der humorvollen wie auch kritisch aufgeladenen Arbeit werden ökologische, ökonomische, gesellschaftliche und psychologische Fragen gleichermassen virulent.
Kathrin Borer, *1972, lebt und arbeitet in Basel. In ihren Zeichnungen, Objekten und Textarbeiten befasst sich die Künstlerin mit prekären gesellschaftlichen Zuständen. Ihre Arbeiten, welche oftmals vor dem Hintergrund von Reiseerfahrungen in der Begegnung mit Menschen entstehen, muten zuweilen surrealistisch an, machen aber immer auch auf reale gesellschaftliche Risse aufmerksam.
Andrea Vogel, *1974, lebt und arbeitet in St. Gallen. In ihren Performances, Installationen und Videoarbeiten im Innen- wie im Aussenraum spielt der eigene Körper eine zentrale Rolle. In künstlerischen Aneignungsprozessen verleiht die Künstlerin alten Dingen neue Bedeutung. Ihre absurden und witzigen, aber auch nachdenklichen Performances und Objekte mit doppeltem Boden sind oftmals textilbezogen.
Nancy Wälti, *1977, lebt in Solothurn. Mit ihrer Position wird in der Ausstellung im TRUDELHAUS eine Brücke zum Historischen Museum Baden geschlagen. Dieses thematisiert zeitgleich unter dem Titel «Aufbruch, Love, Peace und Frauenstimmrecht, 68/71» den gesellschaftlichen Wandel dieser Zeit und fokussiert auf lokale Institutionen (darunter das TRUDELHAUS). Nancy Wälty hat im Historischen Museum mit einer künstlerischen Intervention das Thema der Emanzipation in Sichtbarkeit gebracht. Im TRUDELHAUS zeigt die Künstlerin Arbeiten, welche Alltagsgegenstände durch präzis gesetzte, künstlerische Eingriffe und Titelgebungen mit neuem, auch kritisch-bissigem Sinn aufladen.

Sadhyo Niederberger

Nancy Wälti, Knäuel 2014
Foto: ©David Aebi

Andrea Vogel, Spagat, 2015
©Andrea Vogel

Kathrin Borer
Nest (2012/2014), Holz und Chromstahl, ca. 33 x 13 x 38 cm / 36 x 15 x 43 cm

Muriel Baumgartner, umgearbeitetes Stofftier, 2019
© Foto Muriel Baumgartner