15. November 2019 – 19. Januar 2020
Zeichnung und Prozess
Valérie Balmer, Selina Baumann, Othmar Eder
Federica Gärtner, Thomas Hauri, Karolin Schreiber
Vernissage: Donnerstag, 14. November 2019, 18.30 h
Einführung: Esther Amrein und Christian Greutmann
Werkgespräch
Sonntag, 8. Dezember 2019, 12 h
Führung
Sonntag, 5. Januar 2020, 15 h
Finissage
Sonntag, 19. Januar 2020, 15 – 17 h
Öffnungszeiten: Freitag 14 – 18 h, Samstag + Sonntag 14 – 17 h
Die Ausstellung bleibt vom 27. – 29. Dezember 2019 geschlossen.
Zeichnung und Prozess
Die Ausstellung «Zeichnung und Prozess» vereinigt sechs unterschiedliche Zeichnungspositionen und rückt dabei Fin-dungs-, Denk- und Arbeitsprozesse in den Vordergrund.
Karoline Schreiber zeigt eine kleinteilige Serie von Zeichnungen nach kunstgeschichtlichen Werken von Pablo Picasso, Lucian Freud oder Edward Hopper auf dem alltäglichstem Untergrund überhaupt, auf Kassenbons und Eintrittbilletts. Die teilweise sichtbaren Zahlen und die Banalität des Eingekauften stehen im Kontrast zu den gewichtigen Werken und bringen Alltag und Kunst, ganz im Sinne der Popart, zu einander.
Othmar Eder sucht seine Inspirationen in Zeitungsbildern, Zeitschriften oder antiquarischen Büchern. So hat er einem Bildband über das «Aqueduto das Águas Livres», einem wichtigen Wasserzubringer für Lissabon Bilder entnommen, diese neu zusammengesetzt und grossformatig mit Kohlepapier übertragen. Othmar Eders Zeichnung wirken wie kulturelle Fragmente und visuelle Erinnerungsstücke.
Valerie Balmer bezieht sich in ihrer Arbeit ebenfalls auf geschichtliche Prozesse. In ihrer Serie «Dokumente 1914 – 1945» greift sie den Prozess des Erinnerns und des Verschwindens auf. Mittels Klebband verändert sie Grafitflächen zu abstrakten Erinnerungsstücken, setzt Öl hinter Glas als Distanzgeber ein und zeigt Leerstellen und ausgewaschene Lücken, die sinnbildlich für die zunehmende gedankliche Entfernung stehen.
Gerade bei zwei Künstlerinnen spielen dreidimensionale Prozesse im Zusammenhang mit der Zeichnung eine tragende Rolle. Selina Baumann sucht in ihren archaisch anmutenden Zeichnungen nach Dreidimensionalem und setzt Zeichnung und in Ton modellierte krude Körper zu neuen Werkgruppen zusammen. Zeichnung und Körper spielen miteinander im Raum.
Auch bei Federica Gärtner trifft Zeichnung auf Dreidimensionales, aber hier in einem konzeptuellen Sinne. Die Zeichnung eines Loches in einem Maschendraht kombiniert sie mit lasziven Stoffwürsten, die aus einem Rohr aus der Wand quellen.
Der Basler Thomas Hauri zeigt, wie Malerei und Zeichnung ineinander verwoben sein können. Seine ästhetischen Kompositionen, bei denen oft Architekturelemente aus lasierenden Schichten entstehen, lassen sich weder ganz der Zeichnung noch der Malerei zuordnen. So halten sich Strich und Fläche gekonnt in Balance.
Federica Gärtner, Zeichnung
Karoline Schreiber: «nach Lucian Freud», diverse Stifte auf Kassenbon
insgesamt umfasst die Serie 120 Zeichnungen
Othmar Eder: «O Copo D'Agua, Zeichnung
Selina Baumann: Ateliersituation, Entstehung der Tonskulpturen
Selina Baumann: Skizze
Thomas Hauri: Ohne Titel, 2018, Aquarell auf Papier, 199 x 199 cm
Valérie Balmer: Grafit und Klebeband auf Papier