|
|
|
Pressemitteilung:
Ausstellung in der Galerie Goldenes Kalb
Regula Dettwiler
13. August 17. September 2005
Vernissage: 12. august 2005, 19 - 21 Uhr
Öffnungszeiten: Di, Mit, Fr: 11.30 -18.30, Do: 11.30 - 20, Sa: 10 -16
„Steven und Mila“
...Vermutlich ist das im Programm nicht vorgesehen. Doch wer weiß, vielleicht kommen sich die beiden doch noch näher. Noch erscheinen Steven und Mila etwas schüchtern, steif in ihren Bewegungen, die Selbstsicherheit gespielt. Eine zufällige Begegnung irgendwann, irgendwo, ein kurzer Small talk auf dem Flughafen vielleicht oder in der Hotellobby.... Steven und Mila, Kevin und all die anderen sind Figuren, die man kaufen kann; reale Personen mit eigener Identität, einer Legende versehen und einem immergleichen Bewegungsablauf von 24 Sekunden.
Dargestellt von Schauspielern, sind sie nur dafür da, als Statisten die Animationen von Immobilienbüros, Architekten und Projektentwicklern zu beleben. Die Schweizer Künstlerin Regula Dettwiler hat einige dieser Figuren gekauft. Doch in ihren Videos erscheinen sie in monochromen Farbräumen als das, was sie sind: Dummys, ort- und beziehungslos, austauschbar - "like a collection of butterflies", wie die kurzen Loops überschrieben sind. Seit Jahren schon ist es das Spannungsfeld von Natürlichkeit und Künstlichkeit, das Verschwinden der Realität und des Lebendigen hinter künstlich konstruierten Wirklichkeiten, das die 1966 in Oberkulm, Schweiz, geborene und in Wien lebende Künstlerin interessiert.
In ihren Fotoarbeiten, direkt vom Bildschirm abfotografierten Stills, fügen sich all die schicken und von lauter Kevins, Stevens und Flores bevölkerten virtuellen Einkaufs-, Büro- und Kongreßzentren zu einem grobgerasterten, bitteren Bild der gesellschaftlichen Verfaßtheit der Gegenwart. Alles ist Oberfläche, kühl durchgeplant, nett anzuschauen und sauber. Nichts bietet Halt. Die Menschen erscheinen lediglich als Staffage, in die schöne neue Welt gestellt....“
Textausschnitte aus: C. Schütte F. A. Z., 2004
|