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Bernhard Stöger, München:
"Göttinnen"
Figuren

Surreal anmutende, weisse und nackte Frauen auf Malerrollern und -pinseln liegend, ein Minitorero, der seine Frau beim Melken betrachtet, ein Astronaut auf einem fliegenden Teppich: kleine Ausschnitte aus einem Paralleluniversum, die uns als Parabeln dienen können, bevölkern die Kunst von Bernhard Stöger.

Diese Figuren sind nicht aus Bronze oder Eisen, nicht einmal aus echtem Ton, sondern aus einer selbsthärtenden Modelliermasse, der kaum grosse Langlebigkeit nachgesagt werden kann. Manchmal stellen sie berühmte Personen dar (Che, Lenin, Hendrix), die jedoch in einem Miniaturmassstab auf ihr "wahre" menschliche Grösse reduziert sind – das kleine Format ist Zeichen der Vertrautheit mit ihnen. Wir spielen mit diesen Bildern und knüpfen Assoziationen und Erinnerungen an sie. Offensichtlich geht es B.S. nicht um bleibende Werte, um große Kunst. Es geht um den Blick herab auf die klein gemachte Welt.

Diese „Gefühlsüberlappungen“ und „sinnlichen Merkzettel“, wie B.S. seine Arbeiten bezeichnet, kann man nicht als Denkmäler bauen. Sie sind klein und zerbrechlich wie ein Blick in die Seele. Schön für den der schaut.



Bernhard Stöger, 1956 in Straubing geboren, hat nach einer Ausbildung zum Kirchenmaler und einem längeren Studienaufenthalt in Rom 1985 das Meisterschülerdiplom an der Kunstakademie München gemacht und lebt seither als freischaffender Künstler dort.